. Die Gartenwelt . Der graugrüne Pinselschimmel (Penicilliuvi glaucum). Vom Verfasser für die „Gartenwelt" gezeichnet. durch den Berührungsreiz zur Bildung besonderer Haftwerk- zeuge. Unsere Obstsorten sind nun durch eine wachsartig glänzende Oberhaut einigermafsen geschützt. Das Eindringen des Pilzfadens erfolgt entweder durch natürliche Öffnungen in der Haut der Frucht, oder noch leichter aber durch infolge künstlicher Verletzungen hervorgerufene offene Stellen. Daher kommt es, dafs Fallobst viel schneller fault als sorg- fältig gepflücktes. Der Pinselschimmel ist der hauptsächliche Zer
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. Die Gartenwelt . Der graugrüne Pinselschimmel (Penicilliuvi glaucum). Vom Verfasser für die „Gartenwelt" gezeichnet. durch den Berührungsreiz zur Bildung besonderer Haftwerk- zeuge. Unsere Obstsorten sind nun durch eine wachsartig glänzende Oberhaut einigermafsen geschützt. Das Eindringen des Pilzfadens erfolgt entweder durch natürliche Öffnungen in der Haut der Frucht, oder noch leichter aber durch infolge künstlicher Verletzungen hervorgerufene offene Stellen. Daher kommt es, dafs Fallobst viel schneller fault als sorg- fältig gepflücktes. Der Pinselschimmel ist der hauptsächliche Zerstörer der Äpfel, er findet sich aber auch häufig auf Weinbeeren, Apfelsinen, Kirschen, Zwetschen und anderen Früchten. So- bald der Pilzfaden eingedrungen ist, beginnt die Zerstörung; ungemein rasch breitet er sich durch Bildung von Ver- zweigungen aus und durchzieht schliefslich wie ein dichtes Spinnengewebe von mikroskopischer Feinheit die ganze Frucht. Die Zersetzung geht hauptsächlich an den Rändern der Flecken vor sich, wo dem Mycel noch Nahrung zur Ver- fügung steht, der dunkelbraune Mittelhof enthält nur bereits verbrauchte Stoffe. Nach einiger Zeit ändert sich das Bild. Aus dem wirren Pilzgeflecht erheben sich zahllose zarte Fruchtträger und schaffen in ihrer Gesamtheit einen dichten graugrünen Rasen. Wenn wir von diesem ein wenig unter das Mikroskop legen, zeigen sich uns die Fruchtträger als aufserordentlich zierliche Bäumchen, schlanken Palmen vergleichbar, gekrönt durch ein Büschel feiner Fäden, so dafs das Ganze einem zarten Pinsel ähnlich sieht. An diesen Pinselhaaren schnüren sich nach oben hin kleine kugelige Gebilde ab, die Sporen oder Conidien, die zur Erde fallen oder von einem Luftzuge hinweggetragen werden. Dadurch, dafs vom Stamme her immer jüngere an die Stelle der reifenden oder bereits ab- gefallenen treten, enthält jedes der feinen Pinselhaare das Aussehen einer Perlenkette. Jede einzelne Conidie kann wieder zu einem